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„Demographische Perspektiven mahnen zur Vorsicht“

Bischöflicher Finanzdirektor Albrecht Siedler: Kurs soliden Wirtschaftens wird fortgesetzt – Erfreuliches Kirchensteueraufkommen ermöglicht zukunftsweisende Investitionen

Würzburg (POW) Die Konjunktur in Deutschland und Unterfranken entwickelt sich gut und hat somit auch einen Einfluss auf die Kirchensteuereinnahmen des Bistums Würzburg. Im Jahr 2015 wird mit einem Kirchensteueraufkommen in Höhe von 157,8 Millionen Euro gerechnet. Das Haushaltsvolumen beträgt knapp 185 Millionen Euro. Wie er die künftige Entwicklung einschätzt und welche Schwerpunkte er für die Diözese setzt, erläutert Bischöflicher Finanzdirektor Albrecht Siedler im folgenden Interview.

POW: Der Haushaltsplan 2015 für die Diözese Würzburg liegt vor. Wie würden Sie ihn mit wenigen Worten zusammenfassen?

Bischöflicher Finanzdirektor Albrecht Siedler: Ein ausgeglichener Haushalt ist die Basis unseres Handelns. Der Haushalt 2015 baut auf den Vorjahren auf und führt den Kurs eines soliden Wirtschaftens fort. Das noch erfreuliche Kirchensteueraufkommen ermöglicht wichtige, zukunftsweisende Investitionen, zum Beispiel in den Abschluss der Generalsanierung des Burkardushauses und in die Umsetzung unserer EDV-Strategie 2020, die den EDV-Einsatz diözesanweit durch Verwendung moderner serverbasierter Technologie mobiler, flexibler und bedienungsfreundlicher macht.

POW: Das Etatvolumen ist im Vergleich zu den Vorjahren erneut angestiegen. Wie wird sich Ihrer Meinung nach dieser Trend weiterentwickeln?  

Siedler: Aufgrund der guten Konjunktur in Deutschland, aber auch in unserer Region, und der damit verbundenen  Steuerentwicklung können wir mit einem Anstieg der Kirchensteuereinnahmen um fünf Prozent gegenüber der letztjährigen Haushaltsplanung rechnen. Dieser Anstieg ist aber bereits weitgehend durch die überplanmäßige Entwicklung im Jahr 2014 erfolgt. Es ist nicht damit zu rechnen, dass dieser Trend mittel- bis langfristig anhält. Schon allein die demographischen Perspektiven mahnen zur Vorsicht. Die Zahl der Kirchenmitglieder ist leider rückläufig.

POW: Wie kann es sein, dass die Zahl der Katholiken rückläufig ist und dennoch die Kirchensteuereinnahmen steigen?

Siedler: Eine erfreuliche Einkommensentwicklung und eine zunehmende Erwerbstätigenquote, insbesondere bei den Frauen, lassen die Steuereinnahmen ansteigen. Dieser Anstieg zeigt sich im Kirchensteueraufkommen pro Kopf und Jahr, das in den Planungen von 191 Euro für das Jahr 2014 auf jetzt 203 Euro steigt.

POW: Größter Ausgabeposten sind die Personalkosten. Ist die Gleichung richtig: Die Diözese investiert in Menschen und weniger in Gebäude?  

Siedler: Die pastorale Arbeit braucht Menschen, die Freude und Hoffnung, Trauer und Angst mit den Menschen teilen. Somit ist Seelsorge personalintensiv. Die kirchlichen Mitarbeiter sind ein Schatz unserer Kirche und haben auch Anspruch auf eine adäquate Entlohnung. Investitionen in die Gebäude in unserer Diözese können nur in der Größenordnung erfolgen, in der die Einnahmen die für die pastorale Arbeit notwendigen Personal- und Sachkosten übersteigen.

POW: Im vergangenen Jahr haben Sie neben dem Haushaltsplan auch erstmals das wirtschaftliche Handeln des Bischöflichen Stuhles zu Würzburg vorgestellt. Wie waren die Reaktionen?

Siedler: Die Reaktionen waren positiv, vor allem, weil dargestellt werden konnte, dass es sich hier nicht um eine bischöfliche Geheimschatulle ohne Zweckbindung handelt. Vielmehr erfolgt durch die Mittel des Bischöflichen Stuhles eine notwendige Ergänzung des Diözesanhaushaltes, vor allem bei der Finanzierung der Ruhestandsgehälter der Priester.

Interview: Markus Hauck (POW)

(0715/0139; E-Mail voraus)                                                     

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