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Die Menschen im Blick

Haushaltsplan 2017 der Diözese Würzburg umfasst rund 207,1 Millionen Euro – Bischöflicher Stuhl rechnet mit Erträgen und Erlösen in Höhe von 13,1 Millionen Euro – 171,1 Millionen Euro der Einnahmen aus Kirchensteuer – Bischof Hofmann: „Kirche und Gesellschaft befinden sich im Wandel“

Würzburg (POW) 207.072.310 Euro umfasst der Haushaltsplan 2017 der Diözese, im Vorjahr lag das Volumen bei 198.926.050 Euro. Das Bistum erwartet Einnahmen aus der Kirchensteuer in Höhe von 171,1 Millionen Euro. Damit werden rund 83 Prozent aller Ausgaben ausgeglichen. Der Bischöfliche Stuhl zu Würzburg erwartet Vermögenserträge und Grundstückserlöse von 13,1 Millionen Euro. Mit einem großen Teil dieser Summe (fünf Millionen Euro) werden die Bezüge der 173 Ruhestandspriester finanziert. 6,6 Millionen Euro fließen in Bauinvestitionen und 550.000 Euro vor allem in Instandhaltungen.

„Kirche und Gesellschaft befinden sich im Jahr 2017 in einem großen Wandel“, sagte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann bei der Vorstellung des Haushaltsplans am Donnerstag, 16. Februar, im Medienhaus der Diözese. Wandel könne Ängste hervorrufen, aber vor allem Hoffnungen wachsen lassen, „Hoffnungen, die uns gemeinsam an einer guten Zukunft mitwirken lassen“. Das Bistum Würzburg stehe vor großen Herausforderungen. „Kirche wird sich verändern. Bedeutsam ist dabei, im Namen Gottes den Menschen mit seiner Freude und Hoffnung, mit seiner Trauer und Angst im Blick zu haben“, betonte der Bischof. Sein Dank galt allen Kirchensteuerzahlerinnen und -zahlern, die das kirchliche Leben im Bistum möglich machten, sowie allen, die sich in der Kirche vor Ort engagieren.

Finanzdirektor Albrecht Siedler stellte den Haushaltsplan vor, der die wirtschaftliche Basis für das Handeln der Diözese Würzburg bilde. „Derzeit ist die Einnahmesituation der Diözese Würzburg noch erfreulich, wenn auch stagnierend. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass sich diese Situation mittel- bis langfristig verändern wird.“ Die demographische Entwicklung sei vorgezeichnet und werde sich auch mittelfristig nicht ändern, betonte Siedler. Da jedoch die Personalkosten stiegen, gingen die realen Möglichkeiten des Haushaltes zurück. „Wir müssen deshalb die Zeit nutzen, um die notwendigen Veränderungen in der Pastoral einzuleiten, damit die Diözese Würzburg auch in Zukunft handlungsfähig bleibt. Diese Veränderungen kosten aber zunächst Geld.“ Deswegen würden rund 6,6 Millionen Euro aus den Rücklagen entnommen. Ausdrücklich betonte Siedler, dass die Diözese und die Pfarreien zu ihren kirchlichen Kindertageseinrichtungen stehen. „Wir haben in diesem Bereich in den vergangenen fünf Jahren in Nachträgen statt der geplanten 16 Millionen Euro fast 25 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.“ Er erklärte zugleich, dass „die subsidiäre Leistungserbringung für eine an sich kommunale Pflichtaufgabe“ immer schwieriger werde.

Generalvikar Thomas Keßler stellte die aktuellen Planungen zur „Pastoral der Zukunft“ vor. „Als Kirche müssen wir auf Veränderungen in unserer Gesellschaft reagieren, weil Kirche für die Menschen da sein will.“ Als Beispiele für in diesem Zug notwendige Baumaßnahmen nannte er die Umgestaltung des Schweinfurter Pfarrzentrums Sankt Anton oder des Würzburger Matthias-Ehrenfried-Hauses. Zur Entlastung der Seelsorgerinnen und Seelsorger würden derzeit für sieben Modellversuche von größeren Pastoralen Räumen qualifizierte Verwaltungskräfte eingestellt. Unumgänglich sei es, Prioritäten im Dienst für die Menschen zu setzen. „Hierzu werden Grundsatzentscheidungen zu treffen sein.“ Den Prozess der „Pastoral der Zukunft“ solle nun der Soziologe und Theologe Professor Dr. Michael Ebertz von der Katholischen Hochschule Freiburg mit einem Team wissenschaftlich begleiten. „Externe Unterstützung kann eine große Hilfe sein“, sagte der Generalvikar.

Im Haushaltsplan für 2017 liegen die Personalausgaben bei zirka 116,6 Millionen Euro und machen rund 56 Prozent des Gesamtetats aus. Die Personalausgaben sichern vor allem die Seelsorge in den 162 Pfarreiengemeinschaften und 16 großen Einzelpfarreien im Bistum Würzburg. Bezahlt wird die Besoldung von 345 aktiven Diözesan- und Ordenspriestern, 143 Diakonen, 150 Pastoral- und 126 Gemeindereferenten sowie von weiteren 14 pastoralen Mitarbeitern. Hinzu kommen die Mittel für die Gehälter von Religionslehrern im Kirchendienst, Mitarbeitern des Diözesancaritasverbands, Verwaltungsangestellten, Mesnern, Organisten, Pfarrhaushälterinnen und Angestellten in den Pfarr- und Diözesanbüros sowie in den Verbänden und Bildungshäusern.

Insgesamt sind rund 107 Millionen Euro für die allgemeine und die besondere Seelsorge in den Pfarreiengemeinschaften und Dekanaten eingeplant. Unter anderem fließen rund 1,9 Millionen Euro in die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen. Für Aufgaben der Diözesanleitung und der Medien werden 27,8 Millionen Euro bereitgestellt. Für Schule, Hochschule, Wissenschaft, Kunst und Kultur gibt das Bistum rund 19,5 Millionen Euro aus, für die Fort- und Erwachsenenbildung in der Seelsorge sowie für die Kirchenmusik 13 Millionen Euro und für sozial-karitative Dienste 24,9 Millionen Euro.

Zu den Zuschüssen im karitativen Bereich zählen neben 15,7 Millionen Euro für den Caritasverband die Hilfe für werdende Mütter in Not mit 300.000 Euro, der Solidaritätsfonds Arbeitslose mit 350.000 Euro, die Flüchtlingshilfe mit einer Million Euro, die Krankenseelsorge mit rund 2,7 Millionen Euro oder die Erziehungsberatung mit 724.800 Euro.

Gesamtkirchliche Aufgaben schlagen mit 12,2 Millionen Euro zu Buche. Die bereitgestellten Mittel helfen bei der Aufrechterhaltung gemeinsamer kirchlicher Aufgaben in Bayern und Deutschland sowie des Dienstes der Missionare aus der Diözese Würzburg in aller Welt. Hinzu kommen die Entwicklungshilfe und die Katastrophenhilfe. Eine Million Euro fließt aus dem Diözesanhaushalt in die Pensionskasse für Priester. Für die Erhaltung und Sanierung von kirchlich genutzten Gebäuden sind mehr als 13 Prozent eingeplant. Mit rund 28,2 Millionen Euro liegen die Bauzuschüsse zirka 4,4 Millionen Euro über dem Niveau des Vorjahrs (siehe eigener Bericht).

171,1 Millionen Euro – 83 Prozent der Einnahmen des Diözesanhaushalts – sind Kirchensteuermittel. Ergänzt werden sie durch Staatsleistungen (7,1 Millionen Euro), Erträge aus den Pfründestiftungen der 523 Pfarreien, 95 Kuratien und 246 Filialgemeinden (zwei Millionen Euro) sowie sonstigen Einnahmen (20,3 Millionen Euro). Hierzu zählen Personalkostenerstattungen vor allem für Religionslehrer (elf Millionen Euro), Vermögenserträge (3,1 Millionen Euro), Dienstleistungen (500.000 Euro) sowie sonstige Einnahmen (5,7 Millionen Euro). 6,6 Millionen Euro müssen aus der Rücklage entnommen werden.

Dem Haushalt der Diözese Würzburg haben die Mitglieder des Konsultorenkollegiums (Domkapitel) am 29. November 2016 und die Mitglieder des Diözesansteuerausschusses am 1. Dezember 2016 zugestimmt. Der Diözesanvermögensverwaltungsrat hat den Haushalt des Bischöflichen Stuhls am 30. September 2016 genehmigt.

(0817/0193; E-Mail voraus)

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