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Jahresauftakt-Pressekonferenz 2020

„Eine Vielzahl von Herausforderungen“

Bischof Dr. Franz Jung erläutert Bistumsmotto für 2020 und gibt einen Einblick in seine Arbeitsschwerpunkte für das laufende Jahr – Neue Form einer Pressekonferenz zum Jahresauftakt

Würzburg (POW) Im laufenden Jahr sollen die etwa 40 „Pastoralen Räume“ als erste Etappe auf dem Weg einer pastoralen Erneuerung festgelegt werden. Weil der Raum mehr sein soll als eine Struktur und auch geistlich gefüllt werden soll, habe er das Jahr unter ein Wort aus dem Epheserbrief gestellt, erläuterte Bischof Dr. Franz Jung am Mittwoch, 5. Februar, bei der Pressekonferenz des Bistums zum Jahresauftakt. Es lautet: „Die Länge und Breite, die Höhe und Tiefe der Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übersteigt.“ Gefragt ist nach den Worten des Bischofs Ausdauer für den Weg des gemeinsamen kirchlichen Lebens (Länge), eine Wahrnehmung der Anforderungen, die sich dem Leben der Menschen in der heutigen Welt stellen (Breite), und ein Annehmen der Tiefen des Lebens, ohne darin unterzugehen. Wichtig sei außerdem, „unser Herz immer wieder neu in die Höhe zu Gott zu erheben und uns von ihm her neu ausrichten, läutern und senden zu lassen“.

Statt nur um den Haushalt ging es bei der erstmals in neuem Format durchgeführten Veranstaltung für die Medien um einen umfassenden Blick auf das, was im Bistum Würzburg im Jahr 2020 ansteht. Bischof Jung legt einen Schwerpunkt auf Kontemplation. Deswegen werde er auch den Fastenhirtenbrief zu diesem Thema verfassen. „Jenseits der persönlichen Bemühungen um die Vertiefung des Gebetslebens wünsche ich mir für die kommenden Jahre für unser Bistum als Ganzes einen erneuerten Zugang zum kontemplativen Beten.“ Es bringe das eigene Leben vor Gott und so mit diesem in Verbindung. Zudem sei es eine bedeutsame Form der Berufungspastoral. „Nur wer Christus im eigenen Leben begegnet ist, ist auch bereit, ihm zu dienen.“

Wie auch Generalvikar Thomas Keßler (siehe eigener Bericht) informierte der Bischof über die vielfältigen Maßnahmen, die zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs gelaufen sind und noch kommen werden. So habe er sich unter anderem zweimal mit einem Kreis von Betroffenen getroffen und zahlreiche Einzelgespräche geführt, erklärte der Bischof. Auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) werde ein Betroffenenbeirat mit zwölf Personen errichtet. Bis Sommer gebe es darüber hinaus Leitlinien für eine einheitliche Führung von Personalakten. Auch die Rahmenbedingungen für die Zahlungen der materiellen Leistungen auf Anerkennung des Leids sollen bis dahin geklärt sein.

Der „Synodale Weg“, dessen erste Versammlung vergangene Woche stattfand, setze sich mit vier Themenfeldern auseinander, die im Zuge der MHG-Studie identifiziert worden seien: „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“, „Priesterliche Existenz heute“, „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag“ sowie „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“. Alle vier Bereiche würden durch Synodalforen vorbereitet.

Bischof Jung berichtete weiter von den Aufgaben, die er in der Deutschen Bischofskonferenz und dem Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) ausübt. Bei der DBK ist er Mitglied in den Kommissionen „Gesellschaftliche und soziale Fragen“ sowie „Wissenschaft und Kultur“. „Im Rahmen der Arbeit des VDD wurde mir die Leitung der neu eingerichteten Arbeitsgruppe ‚Good Governance‘ übertragen, die sich mit den Leitungs- und Arbeitsgrundsätzen in den Bistümern befasst“, sagte Bischof Jung.

Zudem wurde er am 1. November 2019 als Vertreter der Bischöfe in den Verbandsrat des VDD berufen. In dem Gremium sind Bischöfe, Generalvikare, Finanzdirektoren und Vertreter des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) gleichermaßen Mitglieder. „Der Verbandsrat wird die zukünftige Zusammenarbeit zwischen dem Verband und den Kommissionen der DBK stärken, strategische Themen im Aufgabenbereich des Verbands gründlich vorberaten, die Geschäftsführung bei der operativen Leitung des Verbands unterstützen und die Arbeit der Kommissionen des Verbands koordinieren.“ Als Scharnier zwischen DBK und VDD ersetze der Verbandsrat den bisherigen Verwaltungsrat, den Verbandsausschuss sowie die Arbeitsgruppe des Verbandsausschusses beim VDD.

Wie der Bischof außerdem bekannt gab, wird er auf Einladung von Bischof John C. Ndimbo vom 19. bis zum 27. Juli die Partnerdiözese Mbinga in Tansania besuchen. Neben einer Priesterweihe im dortigen Kiliansdom und der Segnung eines Pastoralzentrums stehen Besuche in den vielfältigen Einrichtungen des Bistums auf dem Programm.

Besonderen Dank sprach Bischof Jung den Kirchensteuerzahlern aus. Durch ihre Beiträge ermöglichten sie das weite Engagement der Diözese. „Unser Weg im Bistum Würzburg steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Im Mittelpunkt unseres Tuns steht dabei die Sorge um den Menschen. Unsere Seelsorge ist den Menschen zugewandt und auf Gott ausgerichtet.“ Die Pressekonferenz diene auch dazu, die Breite dessen zu verdeutlichen, was mit der Kirchensteuer für die Gläubigen und für Menschen in Not geleistet werde. „Dieses Geld ist gut in unseren Händen aufgehoben.“

mh (POW)

(0620/0159; E-Mail voraus)

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