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Großteil der Mittel fließt in die Seelsorge

Haushaltsplan 2015 der Diözese Würzburg umfasst 184,6 Millionen Euro – Bischöflicher Stuhl rechnet mit Erträgen und Erlösen in Höhe von knapp 11,3 Millionen Euro – 157,8 Millionen Euro der Einnahmen aus Kirchensteuer – Bischof Dr. Friedhelm Hofmann: „Wir setzen das Geld für die Menschen ein“ – Diözese hält am Ziel fest: Auch in Zukunft keine betriebsbedingten Kündigungen

Würzburg (POW) Die Diözese Würzburg kann auch im Jahr 2015 solide wirtschaften. Aufgrund weiterhin positiver Erwartungen für die deutsche Volkswirtschaft können nach den Worten des Bischöflichen Finanzdirektors Albrecht Siedler stabile Kirchensteuereinnahmen als wesentliche Basis der Haushaltsfinanzierung erwartet werden. 184.649.300 Euro umfasst der Haushaltsplan 2015 der Diözese, im Vorjahr lag das Volumen bei 172.845.000 Euro. Das Bistum erwartet Einnahmen aus der Kirchensteuer in Höhe von 157,8 Millionen Euro. Damit werden rund 85,5 Prozent aller Ausgaben ausgeglichen. Der Bischöfliche Stuhl zu Würzburg erwartet Vermögenserträge und Grundstückserlöse von knapp 11,3 Millionen Euro. Mit dem Großteil dieser Summe (fünf Millionen Euro) werden die Bezüge der 192 Ruhestandspriester finanziert. Knapp 5,3 Millionen Euro der Erträge fließen in Bauinvestitionen und eine Million in Instandhaltungen.

Bei der Vorstellung des Haushaltsplans am Freitag, 6. Februar, im Kilianshaus in Würzburg betonte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, dass der Großteil der Mittel in die Seelsorge fließe. „Wir setzen das Geld für die Menschen ein – vor allem dort, wo die Hilfe der Kirche besonders gebraucht wird.“ Eigens nannte der Bischof die Familienförderung, Jugendprojekte, die Katastrophenhilfe und die Unterstützung für die Partnerbistümer in Mbinga/Tansania und Óbidos/Brasilien. Sein Dank galt allen Kirchensteuerzahlerinnen und -zahlern, die das Leben vor Ort im Bistum möglich machten.

Finanzdirektor Siedler stellte den ausgeglichenen Haushaltsplan vor, der die Basis für das Handeln der Diözese Würzburg bilde. Die Einnahmesituation der Diözese sei derzeit erfreulich, dabei dürfe aber nicht vergessen werden, dass sich diese Situation mittel- bis langfristig verändern werde. Siedler wies darauf hin, dass in der Kirche sorgfältig mit den Finanzmitteln umgegangen werde. Mit Blick auf 2014 sagte er, dass das Nettokirchensteueraufkommen mit 156 Millionen Euro um knapp sechs Millionen Euro über dem Haushaltsansatz gelegen habe. Damit konnten vor allem Kindergärten und Pfarrhäuser unterstützt werden.

Sorge bereitete Siedler die Personalkostenquote, die im langjährigen Durchschnitt stetig steige. „Da die Diözese Würzburg an ihrem Ziel festhält, auch in Zukunft keine betriebsbedingten Kündigungen vorzunehmen, muss deshalb die Wiederbesetzung freiwerdender Stellen angesichts des künftig zu erwartenden realen Rückgangs des Kirchensteueraufkommens besonders sorgfältig geprüft werden“, sagte der Finanzdirektor. Nach Angaben von Personalleiter Ordinariatsrat Thomas Lorey gehen von den zirka 2200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bischöflichen Ordinariats in den kommenden fünf Jahren 400 Frauen und Männer in den Ruhestand.

Im Haushaltsplan für 2015 liegen die Personalausgaben bei rund 111 Millionen Euro und machen 60 Prozent des Gesamtetats aus. Die Personalausgaben sichern vor allem die Seelsorge in den 164 Pfarreiengemeinschaften und 14 großen Einzelpfarreien im Bistum Würzburg. Bezahlt wird die Besoldung von 330 aktiven Priestern und Ordensleuten, 141 Diakonen, 145 Pastoral- und 123 Gemeindereferenten sowie von weiteren 15 pastoralen Mitarbeitern. Hinzu kommen Mittel für die Gehälter von Religionslehrern im Kirchendienst, Mitarbeitern des Diözesancaritasverbands, Verwaltungsangestellten, Mesnern, Organisten, Pfarrhaushälterinnen und Angestellten in den Pfarr- und Diözesanbüros sowie in den Verbänden und Bildungshäusern.

Insgesamt sind rund 100 Millionen Euro für die allgemeine und die besondere Seelsorge in den Pfarreiengemeinschaften und Dekanaten eingeplant. Für Aufgaben der Diözesanleitung und der Medien werden 22,2 Millionen Euro bereitgestellt. Für Schule, Hochschule, Wissenschaft, Kunst und Kultur gibt das Bistum knapp 18 Millionen Euro aus, für die Fort- und Erwachsenenbildung in der Seelsorge sowie für die Kirchenmusik 9,4 Millionen Euro, für sozial-karitative Dienste rund 22,6 Millionen Euro. Zu den Zuschüssen im karitativen Bereich zählen neben den rund 13 Millionen Euro für den Caritasverband beispielsweise die Jugendhilfe mit 5,5 Millionen Euro, die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen mit 1,9 Millionen Euro, die Hilfe für werdende Mütter in Not mit 300.000 Euro, der Solidaritätsfonds Arbeitslose mit 350.000 Euro und die Altenhilfe mit einer Million Euro.

Gesamtkirchliche Aufgaben schlagen mit 9,6 Millionen Euro zu Buche. Die bereitgestellten Mittel helfen der Aufrechterhaltung gemeinsamer kirchlicher Aufgaben in Bayern und Deutschland sowie des Dienstes der Missionare aus der Diözese Würzburg in aller Welt. Hinzu kommen die Entwicklungshilfe und die Katastrophenhilfe. Eine Million Euro fließt aus dem Diözesanhaushalt in die Pensionskasse für Priester. Für die Erhaltung von Gebäuden in den Gemeinden vor Ort sind über zwölf Prozent des Haushaltsvolumens eingeplant. Mit 22,6 Millionen Euro liegen die Bauzuschüsse mehr als zwei Millionen Euro über dem Niveau des Vorjahres (siehe eigener Bericht).

Besondere Zuschüsse gibt es 2015 beispielsweise in Höhe von 94.400 Euro für den diözesanen Dialogprozess. Der Familienbund der Katholiken erhält knapp 350.000 Euro für die Familienarbeit, darin enthalten sind 30.000 Euro für die Wallfahrt der Generationen nach Assisi sowie 13.000 Euro für die Unterstützung von Familien mit Kindern mit Behinderung. Im Jugendbereich werden heuer der Besuch einer Delegation im Partnerbistum Óbidos/Brasilien mit 10.000 Euro und das Projekt „Merchandising“ der Kirchlichen Jugendarbeit mit 10.000 Euro unterstützt. Im Bereich Kunst gibt es 250.000 Euro für die Vorbereitung des Museums Karlburg in den Räumen der dortigen Pfarrkirche Sankt Johannes.

157,8 Millionen Euro – 85,5 Prozent der Einnahmen des Diözesanhaushalts – sind Kirchensteuermittel. Ergänzt werden sie durch Staatsleistungen (8,2 Millionen Euro), Erträge aus den Pfründestiftungen der 523 Pfarreien, 95 Kuratien und 246 Filialgemeinden (zwei Millionen Euro) sowie sonstigen Einnahmen (16,7 Millionen Euro). Hierzu zählen Personalkostenerstattungen vor allem für Religionslehrerinnen und -lehrer (6,9 Millionen Euro), Vermögenserträge (2,4 Millionen Euro), Teilnehmergebühren und Verrechnungen (2,7 Millionen Euro) sowie Sonstiges (4,7 Millionen Euro).

Dem Haushalt der Diözese Würzburg haben die Mitglieder des Konsultorenkollegiums (Domkapitel) am 2. Dezember 2014 und die Mitglieder des Diözesansteuerausschusses am 10. Dezember 2014 zugestimmt. Der Diözesanvermögensverwaltungsrat hat den Haushalt des Bischöflichen Stuhls am 18. November 2014 genehmigt.

bs (POW)

(0715/0154; E-Mail voraus)

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