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Seelsorge steht im Mittelpunkt

Haushaltsplan 2018 der Diözese Würzburg umfasst rund 213 Millionen Euro – Bischöflicher Stuhl rechnet mit Erträgen und Erlösen in Höhe von 9,3 Millionen Euro – 173,6 Millionen Euro der Einnahmen aus Kirchensteuer

Würzburg (POW) 213.021.280 Euro umfasst der Haushaltsplan 2018 der Diözese, im Vorjahr lag das Volumen bei 207.072.310 Euro. Das Bistum erwartet Einnahmen aus der Kirchensteuer in Höhe von 173,6 Millionen Euro. Damit werden rund 82 Prozent aller Ausgaben ausgeglichen. Mehr als 120 Millionen Euro, und damit am meisten, investiert die Diözese in das Personal. Der Bischöfliche Stuhl zu Würzburg erwartet Vermögenserträge und Grundstückserlöse von rund 9,3 Millionen Euro. Mit einem großen Teil dieser Summe (fünf Millionen Euro) werden die Bezüge der 168 Ruhestandspriester finanziert. 2,7 Millionen Euro fließen in Bauinvestitionen und 860.000 Euro vor allem in Instandhaltungen.

„In der Mitte kirchlichen Handelns steht der Mensch“, sagte Diözesanadministrator Weihbischof Ulrich Boom bei der Vorstellung des Haushaltsplans am Donnerstag, 15. Februar, im Würzburger Burkardushaus. Seelsorgerinnen und Seelsorger begleiteten Menschen unter anderem bei der Suche nach Gott, beim Christwerden der Kinder, bei der Begleitung von Kranken, Alten und Sterbenden „Nur mit Ihrer Kirchensteuer und Ihren Spenden kann die Diözese Würzburg in diesem breiten Umfang Kirche für die Menschen sein und bleiben.“ Dafür sprach der Weihbischof allen Kirchensteuerzahlern und Spendern sowie den vielen Ehrenamtlichen, die sich vor Ort engagieren, seinen Dank aus. 

Im Haushaltsplan für 2018 liegen die Personalausgaben bei zirka 120,2 Millionen Euro und machen über 56 Prozent des Gesamtetats aus. Die Personalausgaben sichern vor allem die Seelsorge in den 156 Pfarreiengemeinschaften und 17 großen Einzelpfarreien im Bistum Würzburg. Bezahlt wird die Besoldung von 325 aktiven Diözesan- und Ordenspriestern, 135 Diakonen, 153 Pastoral- und 127 Gemeindereferenten sowie von weiteren 12 pastoralen Mitarbeitern. Hinzu kommen die Mittel für die Gehälter von Religionslehrern im Kirchendienst, Mitarbeitern des Diözesancaritasverbands, Verwaltungsangestellten, Mesnern, Organisten, Pfarrhaushälterinnen und Angestellten in den Pfarr- und Diözesanbüros sowie in den kirchlichen Verbänden und Bildungshäusern.

Generalvikar Thomas Keßler erläuterte den aktuellen Stand der Planungen zur „Pastoral der Zukunft“ und zur Umstrukturierung des Bischöflichen Ordinariats (siehe eigener Bericht). Finanzdirektor Albrecht Siedler stellte den Haushaltsplan vor, der die wirtschaftliche Basis für das Handeln der Diözese Würzburg bilde. Er verwies darauf, dass mehr als 70 Prozent des Haushalts bereits mit Personalverpflichtungen gebunden seien, rechne man die Zuweisungen für Personalkosten an rechtlich selbständige Träger wie den Caritasverband mit ein. „Weil auch die Sachaufwendungen und Zuweisungen im Wesentlichen im bisherigen Umfang aufgebracht werden müssen, sind die Freiheitsgrade und Gestaltungmöglichkeiten im Diözesanhaushalt sehr gering“, betonte Siedler. Dennoch zeige das gegenüber dem Vorjahr deutlich höhere Volumen der Bauzuschüsse in Höhe von 31 Millionen Euro, dass die Diözese mit einer Investitionsquote von etwa 14 Prozent ein verlässlicher Partner für die heimische Wirtschaft und deren Arbeitsplätze sei.

Die demographische Entwicklung sei vorgezeichnet und werde sich auch mittelfristig nicht ändern, betonte Siedler. „Wir müssen jetzt die Zeit nutzen, um die notwendigen Veränderungen in der Pastoral einzuleiten, damit die Diözese Würzburg auch in Zukunft handlungsfähig bleibt. Diese Veränderungen kosten aber zunächst Geld, etwa für das Hinzuziehen externen Sachverstands“, sagte der Finanzdirektor. Wie im Vorjahreshaushalt sei erneut eine Entnahme von Rücklagen erforderlich, diesmal in Höhe von zehn Millionen Euro. „Das ist verantwortbar, da wir ja in die Zukunftsfähigkeit investieren müssen.“ Um der Entwicklung Rechnung zu tragen, würden auch schmerzliche Wege beschritten werden müssen. So seien zukünftig Pfarrhäuser und -heime zu hinterfragen, und auch Nebenkirchen könnten nicht mehr im bisherigen Umfang instandgehalten werden.

Insgesamt sind rund 111 Millionen Euro für die allgemeine und die besondere Seelsorge in den Pfarreiengemeinschaften und Dekanaten eingeplant. Unter anderem fließen rund zwei Millionen Euro in die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen. Für Aufgaben der Diözesanleitung und der Medien werden 27,2 Millionen Euro bereitgestellt. Für Schule, Hochschule, Wissenschaft, Kunst und Kultur gibt das Bistum rund 19,6 Millionen Euro aus, für die Fort- und Erwachsenenbildung in der Seelsorge sowie für die Kirchenmusik 13,7 Millionen Euro und für sozial-karitative Dienste 26,1 Millionen Euro.

Zu den Zuschüssen im karitativen Bereich in Höhe von über 16,6 Millionen Euro für den Caritasverband zählen unter anderem auch die Schwangerenberatung mit 1,4 Millionen Euro, der Solidaritätsfonds Arbeitslose mit 350.000 Euro, die Asylsozialberatung mit rund 250.000 Euro oder die Erziehungsberatung mit 746.500 Euro. Hinzu kommen unter anderem Zuschüsse für Kindertagesstätten in Höhe von 6,7 Millionen Euro.

Gesamtkirchliche Aufgaben schlagen mit 12,6 Millionen Euro zu Buche. Die bereitgestellten Mittel helfen bei der Aufrechterhaltung gemeinsamer kirchlicher Aufgaben in Bayern und Deutschland sowie des Dienstes der Missionare aus der Diözese Würzburg in aller Welt. Hinzu kommen die Entwicklungshilfe und die Katastrophenhilfe. Eine Million Euro fließt aus dem Diözesanhaushalt in die Pensionskasse für Priester. Für die Erhaltung und Sanierung von kirchlich genutzten Gebäuden sind mehr als 14 Prozent eingeplant. Mit rund 31 Millionen Euro liegen die Bauzuschüsse zirka 2,9 Millionen Euro über dem Niveau des Vorjahrs (siehe eigener Bericht).

173,6 Millionen Euro – 81,5 Prozent der Einnahmen des Diözesanhaushalts – sind Kirchensteuermittel. Ergänzt werden sie durch Staatsleistungen (9,7 Millionen Euro), Erträge aus den Pfründestiftungen der 514 Pfarreien, 95 Kuratien und 254 Filialgemeinden (zwei Millionen Euro) sowie sonstigen Einnahmen (17,8 Millionen Euro). Hierzu zählen Personalkostenerstattungen (10,5 Millionen Euro), Vermögenserträge (3,4 Millionen Euro), Dienstleistungen (400.000 Euro) sowie sonstige Einnahmen (3,5 Millionen Euro). Rund 10 Millionen Euro müssen aus der Rücklage entnommen werden.

Dem Haushalt der Diözese Würzburg haben die Mitglieder des Konsultorenkollegiums (Domkapitel) am 5. Dezember 2017 und die Mitglieder des Diözesansteuerausschusses am 11. Dezember 2017 zugestimmt. Der Diözesanvermögensverwaltungsrat hat den Haushalt des Bischöflichen Stuhls am 6. Oktober 2017 genehmigt.

Nähere Informationen im Internet unter finanzen.bistum-wuerzburg.de.

(0818/0168; E-Mail voraus)

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