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Treffpunkt für alle Generationen

Schweinfurter Pfarrkirche Sankt Anton und Pfarreigebäude werden bis 2020 umgebaut – Modellprojekt für das Bistum – Dekan Redelberger: Menschen in und um Schweinfurt in den Blick nehmen – Baubeginn im September

Schweinfurt (POW) Es ist ein Projekt mit Modellcharakter für das Bistum Würzburg: Ab September sollen die Pfarrkirche Sankt Anton verkleinert und die Pfarreigebäude zu einem kirchlichen und sozialen Begegnungszentrum umgebaut werden. Die Pläne für den Umbau stammen vom Architekturbüro Brückner & Brückner (Tirschenreuth/Würzburg). Rund 15 Millionen Euro sind nach Angaben von Kirchenpfleger Ottmar Prell für den Umbau der denkmalgeschützten Gebäude veranschlagt. Die Kosten teilen sich die beiden Bauträger Kirchenstiftung Sankt Anton und Bischöflicher Stuhl zu Würzburg. Mit insgesamt einer Million Euro bezuschusst die Diözese Würzburg im Jahr 2017 den Umbau der Pfarrkirche sowie des Pfarrheims. Im Jahr 2020 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.

Das neue Sankt Anton sei ein elementarer Baustein der geplanten neuen Stadtpfarrei Schweinfurt, sagt Dekan Stefan Redelberger, Leiter der Pfarreiengemeinschaft „Schweinfurt-Nord: Sankt Anton – Maria Hilf“. Dahinter stehe eine lange Phase der Orientierung, Planung und Diskussion. Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter hätten mit ihren unterschiedlichen Kompetenzen und einer hohen Bereitschaft zur Kommunikation zusammengearbeitet. „Aus der Verwurzelung in Jesus Christus wurden die Menschen in und um Schweinfurt in den Blick genommen.“ Dass das neue Sankt Anton im September in die Bauphase gehen könne, sei neben der Unterstützung aus dem Bischöflichen Ordinariat vor allem der Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit der kirchlichen Basis zu verdanken, betont Redelberger. „Dafür bin ich sehr dankbar. Das erfüllt mich mit Hoffnung für unsere Schweinfurter ,Kirche für die Menschen‘.“

Ein Treffpunkt für alle Generationen, eine Anlaufstelle für Ratsuchende, ein lebendiges kirchlich-soziales Zentrum: Das alles soll das Ensemble um die Pfarrkirche Sankt Anton nach dem umfangreichen Umbau sein. „Wir wollen ein neues Angebot im Rahmen der Stadtkirche für die ganze Stadt machen“, sagt Prell. Nach außen sichtbar wird dies vor allem durch die Umgestaltung des Mittelgebäudes. Dieses wird heute von einem mächtigen Buntglasfenster des Schweinfurter Künstlers Gustl Kirchner (1920 - 1984) dominiert und ist nur über einen Seiteneingang erreichbar. Die Architekten wollen das Fenster durch ein transparentes Glasfenster ersetzen, das nach unten verlängert und zugleich zum neuen Haupteingang wird. Von hier aus werden alle Bereiche des Pfarrzentrums dank einem Aufzug und neuer Treppenaufgänge barrierefrei erreichbar sein. „Der neue Eingangsbereich wird zu einer Art Verteilbahnhof zu allen Einrichtungen“, beschreibt Prell. Zugleich wird im Zentrum Raum für Besprechungen und Begegnungen geschaffen. Durch das neue, transparente Fenster entsteht eine offene und einladende Wirkung.

Die Pfarrkirche selbst mit ihren aktuell rund 700 Sitzplätzen wird verkleinert. Das Kirchner-Fenster wird ausgebaut und bildet künftig die Rückwand der Kirche. Die künftig rund 200 Sitzplätze orientieren sich nach der Erfahrung Prells an den Besucherzahlen der Sonntagsgottesdienste. Für besondere Feiertage wie Christmette oder Ostern könne aber auch zusätzlich bestuhlt werden. Nach den Plänen der Architekten werden die Sitzplätze so angeordnet, dass sie einen Dreiviertelkreis bilden. Das soll auch optisch den Gemeinschaftsgedanken hervorheben. Zwei positive Nebeneffekte: Das bislang im Winter eiskalte Gotteshaus wird künftig angenehm temperiert und alle Bereiche werden einfach erreichbar sein. Das kommt vielen Personengruppen zugute, zum Beispiel Senioren oder Behinderten.

Die beiden Seitenflügel werden erhöht, so dass zu beiden Seiten des Mittelgebäudes ein zusätzliches Stockwerk eingezogen werden kann. Zugleich werden die Fenster im Obergeschoss verlängert und greifen damit die „architektonische Symbolik des Kirchturms“ auf, erläutert Prell. Im linken Seitenflügel wird im Erdgeschoss das Bürgercafé eingerichtet. Es soll ein Begegnungsraum für Besucher, Anwohner, Pfarreimitglieder und Ratsuchende sein. Darüber befinden sich der neue Pfarrsaal sowie Jugendräume. Auf allen drei Stockwerken sind zudem Wohnungen eingeplant. Der rechte Seitenflügel wird überwiegend von der Caritas genutzt: Hier werden die allgemeinen sozialen Beratungsdienste, der Fachdienst Gemeindecaritas, die Caritas-Geschäftsstelle, die Beratungsstelle und das Tageszentrum für Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie die Selbsthilfegruppe Kreuzbund untergebracht. Derzeit seien die Einrichtungen der Caritas in Mietobjekten über die ganze Stadt verteilt. Außerdem werde in diesem Flügel das Pfarrbüro einziehen.

Das alte Pfarrheim, heute für den Kindergarten Sankt Anton und den Pfarrsaal genutzt, wird umgebaut. Der heute im oberen Bereich angesiedelte Pfarrsaal wird zu einem kleinen „Schulzentrum“ umgewandelt. Im Pfarrsaal wird eine Zwischendecke eingezogen. Auf den dadurch neu entstehenden Ebenen werden die Schulvorbereitende Einrichtung der Julius-Kardinal-Döpfner-Schule sowie die Frühförderstelle der Caritas-Schulen gGmbH einziehen. Für den Kindergarten und die Kinderkrippe werde sich baulich nichts ändern. Neu für alle Nutzer wird ein sogenannter Konklusionsraum sein, der Platz für gemeinsame Projekte und Aktivitäten wie Singen und Tanzen bietet. Daneben erhält das Gebäude zur Förderung des Inklusionsgedankens einen Aufzug und behindertengerechte Toiletten.

Baubeginn soll für alle Teilbereiche am 1. September 2017 sein. Der Umbau des Pfarrsaals hat terminliche Priorität, denn bereits zum 1. September 2018 sollen die Frühförderstelle und die Schulvorbereitende Einrichtung der Caritas-Schulen gGmbH einziehen. Der Kindergartenbetrieb werde dafür von September bis Weihnachten 2017 in den Kindergarten Sankt Elisabeth auf der Eselshöhe verlegt. Parallel dazu beginnen die Arbeiten im hinteren Teil der Kirche und an den Pfarreigebäuden links und rechts von der Kirche. Der Kirchenraum selbst wird als letzter Bauabschnitt angegangen. Während des Umbaus wird der heutige Kirchenraum auf kleinerer Fläche genutzt und über einen Seiteneingang zugänglich sein. Ansonsten plant die Gemeinde mit einer Reihe von Ausweichquartieren. 2020 sollen die ersten Gottesdienste in der „neuen“ Pfarrkirche Sankt Anton gefeiert werden.

sti (POW)

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